Therapien

Eine Vielfalt therapeutischer Maßnahmen ergänzt unsere schulischen Angebote. Die Therapien werden sowohl von Mitarbeitenden des Hauses als auch von externen Therapeut*innen durchgeführt und sind in eine integrierte Förderplanung eingebunden. Für jedes Kind wird also ein individueller Therapieplan erstellt, der sich am jeweiligen Entwicklungsstand orientiert.

Wir arbeiten mit verschiedenen, auch anthroposophisch orientierten Ärzt*innen zusammen, so dass eine konstitutionstherapeutische Behandlung durch homöopathische Medikamente und solche aus der anthroposophisch erweiterten Heilkunde möglich ist.

Physiotherapie umfasst Krankengymnastik und physikalische Therapie/Awendungen. Das natürliche Heilverfahren nutzt die Anpassungsmechanismen des Körpers, um Störungen körperlicher Funktionen gezielt zu behandeln.

Zur Förderung von Kindern mit Handicap, insbesondere körperlichen Behinderungen, ist eine individuelle physiotherapeutische Behandlung besonders wichtig. Die Physiotherapie mobilisiert und behandelt die häufig stark eingeschränkte Motorik der Schüler*innen, ermöglicht aber auch, überschüssige Kräfte in sinnvolle Bahnen zu lenken.

Dafür finden die Schüler*innen mit unserer erfahrenen Physiotherapeutin und dem modernen, 2013 neu gestalteten Physiotherapieraum gute Bedingungen.

Gemeinsam mit den pädagogischen Kräften werden die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schüler*innen analysiert und daraus resultierend individuelle Therapiepläne erstellt.

Ergänzend arbeiten wir mit den Therapeut*innen der Physiotherapiepraxis José Fernandes zusammen, die zur Behandlung der Kinder regelmäßig ins Haus kommen.

Die Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.

Motorische, sensorische, kognitive und psychische Funktionen werden gefördert, um die Selbständigkeit und Handlungskompetenz zu verbessern. Dabei werden funktionelle, spielerische, adaptive, gestalterische und handwerkliche Techniken angewendet.

Der ganzheitliche Ansatz der Ergotherapie verfolgt die für die Schüler*innen bedeutsamen Tätigkeiten in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit. Sie können dabei ihre Möglichkeiten entdecken, Ressourcen ausbauen und die größtmögliche Teilhabe bewirken.

Die Schüler*innen besuchen im Rahmen des Schulalltages die Ergotherapie einzeln, in  Kleingruppen oder erhalten ergotherapeutische Begleitung im Unterricht.

Zusätzlich zu unseren internen Therapeut*innen arbeiten wir hier eng mit der Paxis REAP Engen/Singen zusammen.

Die Heileurythmie ist eine künstlerische Bewegungstherapie, die in anthroposophischen Kliniken, Sanatorien, Altenheimen, Schulen, Kindergärten sowie in heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Einrichtungen eingesetzt wird.

Die Grundelemente der Heileurythmie sind die in Bewegung umgewandelten Laute unserer Sprache, Konsonanten und Vokale, die Seelen-Gesten sowie die Töne und Intervalle in der Tonheileurythmie. Diese eurythmischen Urbewegungen zeigen einen Zusammenhang mit dem Wachsen und Werden des Menschen.

Die einzelnen Elemente werden je nach Indikation und Diagnose des Arztes dem Bewegungsbild und der therapeutischen Zielsetzung entsprechend angewandt und führen zu einer differenzierten Wirkung.

Für kognitiv behinderte, seelenpflegebedürftige Kinder und Jugendliche ist die Heileurythmie im besonderen Maße geeignet. Sie wirkt harmonisierend und gesundend auf Wachstum, Regeneration und geistige Entwicklung.

Die Logopädie hilft den Kindern bei Problemen mit dem Sprechen, der Stimme, der Sprache, bei Schluck- und Fütterstörungen sowie Störungen der Lippen- und Zungenmuskulatur.

Die Kommunikationsfähigkeit ist für die Entwicklung der Kinder besonders wichtig, deshalb müssen Sprachentwicklungsstörungen oder eine verzögerte Sprachentwicklung möglichst frühzeitig behandelt werden.  Auf ärztliche Verordnung erhalten unsere Schüler*innen regelmäßige Logopädie. Dabei arbeiten wir eng mit der Paxis REAP Engen/Singen  zusammen.

Das heilpädagogische Reiten oder auch Hippotherapie ist eine ganzheitliche, verhaltenstherapeutische Maßnahme. Das natürliche Bedürfnis der Kinder mit Tieren umzugehen, wird dabei pädagogisch und therapeutisch genutzt.

Das Tier als Therapeut
Die Arbeit mit dem „Therapeut Pferd“ vermittelt den Schüler*innen Wärme, (Selbst)vertrauen und Verantwortungsgefühl sowie Freude an der Bewegung. Gerade Kinder mit sozialen Integrationsproblemen entwickeln einen engen Bezug und Freundschaft zum Tier. Zudem verbessert sich durch die Hippotherapie deutlich die Koordinationsfähigkeit und Motorik der Kinder. Das heilpädagogische Reiten ist zwar eine seit vielen Jahren anerkannte Therapieform, wird von den Krankenkassen aber leider nicht übernommen.

Die Reittherapie findet auf dem Hof der Krankenpflegerin und Reittherapeutin Katrin Schley in Steißlingen-Wiechs statt.

Seit Anfang 2014 sind im Haus am Mühlebach die Clowns los! Das Clowntheater Trulli/Singen kommt alle vierzehn Tage zu uns und besucht die SchülerInnen in ihren Klassen.

Spielerisch Selbstvertrauen stärken
Ziel und Aufgabe der Clowntherapie ist, die Kinder spielerisch und humorvoll aus sich herauszuholen, ihre Freude zu wecken und ihnen zu helfen, Ängste zu überwinden und langfristig ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Die Kinder erleben sich im Spiel mit den Clowns als die Stärkeren – denn der tollpatschige und unbedarfte Clown braucht ja Hilfe. Und die können sogar Kinder mit schwersten Einschrän­kungen durch eine Geste oder ein Lächeln geben.

Kommunikation fördern
Zudem sollen gerade die sehr in sich zurückgezogenen Kinder mit Kommunikationsschwierigkeiten so einen Weg finden, um mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten. Diese Kontakte können unsere Pädagog*innen dann therapeutisch nutzen und so langfristig nachhaltige Effekte erzielen, mit denen die Lebensqualität der Kinder deutlich verbessert wird.

Die musikpädagogische Arbeit fördert auf vielfältige Weise die Persönlichkeit und die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen.

Töne und Klänge, Rhythmen und Melodien berühren die Seele und erwecken Gefühle, Musik kann beruhigen und trösten oder in Schwung bringen und aktivieren. So kann Musik in ihren vielen Facetten den jungen Menschen helfen, mit ihrer eigenen Seele in tiefere Verbindung zu kommen.  Gerade für Schülerinnen, deren Möglichkeiten zur verbalen Kommunikation eingeschränkt sind, ist die Musik ein wunderbares und reiches Medium, um mit anderen in Dialog und Interaktion zu treten. Mit Leier, Harfe und Bassklängen versuchen wir, Hörwahrnehmungen mit dem ganzen Körper zu ermöglichen.

Im gemeinsamen Singen, Bewegen und Tanzen und durch Trommeln und Spielen auf den verschiedensten Instrumenten werden Phantasie und Kreativität gefördert, Koordination und Feinmotorik geschult und das Selbstbewusstsein gestärkt. Freudig wird daran geübt, Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen musikalisch auszudrücken.

Das gemeinschaftliche Musizieren wirkt positiv auf kognitive und soziale Fähigkeiten; die Schüler*innen begegnen sich einfühlsam und tolerant, wenn jeder nach seiner Fähigkeit beiträgt. So lernen die Kinder im Team zu arbeiten, sich gegenseitig zu schätzen und vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Mitmusiker*innen aufzubauen. Auch entstehen aus dieser Arbeit musikalische Aufführungen vor Publikum, die allen große Freude bereiten und den Selbstwert und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken.

Malen

Über die Malerei beeinflussen und gestalten wir unsere seelischen Befindlichkeiten. So kann seelische Wirkung durch künstlerisches Tun bis in die Physiologie hinein wirken. Erstarrtes wird beweglicher und lebendiger, Chaotisches wird eingebunden und beruhigt. Da der künstlerische Prozess mit menschlichen Lebensprozessen wie Suchen, Experimentieren, Wagen, Umwerfen, Neuanfang, Verinnerlichen, Wahrnehmen und Tätigsein einhergeht, wirkt es gesundheitsfördernd und unterstützend. Im künstlerischen Prozess betreten die Kinder eine andere Ebene. Sie entfernen sich von der alltäglichen Welt, kommen zur Ruhe und haben die Möglichkeit ihre Gefühle auch nonverbal auszudrücken – was insbesondere für unsere nicht-sprechenden Schüler*innen ein großer Gewinn ist.

Plastisches Gestalten

Das plastische Gestalten kann den Kindern den Zugang zum Schöpferischen, zu den Werdeprozessen in der Natur und in der Kunst erschließen und zwar in einer besonderen Weise, denn es schult die Hände mit ihren vielfältigen Möglichkeiten Formen zu empfinden und zu erfassen und es trägt dazu bei, den Kindern ein feines Raumgefühl zu vermitteln. Schließlich bildet es den Tastsinn in intensiver Weise aus und fördert dadurch nicht nur den Spracherwerb, sondern es hilft auch, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken.

Dieses übende Arbeiten mit verschiedenen Werkstoffen aktiviert und kräftigt die im Menschen schlummernden gestaltbildenden und belebenden Kräfte.  Tast-, Gleichgewicht-, Kraft- und Bewegungserfahrungen an der plastischen Form spielen dabei eine wichtige Rolle.

Dabei geht es nicht darum, ob das Ergebnis hübsch oder dekorativ ist, sondern das Formen des Materials und das Ringen mit der Form lässt neue Bilder und Kräfte entstehen.

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